Hebammen sind Fachleute rund um die Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Die (werdenden) Mütter übertragen ihnen eine wichtige Aufgabe und setzen großes Vertrauen in sie. Durch eine kompetente Hebammenbegleitung wird das zukünftige, gesundheitliche Wohlergehen von Mutter und Kind gestärkt.
Ein Kind auf die Welt zu bringen, ein positives Geburtserlebnis zu schaffen und Paare dabei zu begleiten Eltern zu werden ist anspruchsvoll und eine sehr erfüllende Tätigkeit. Für Hebammen ist kein Tag wieder andere. Ob in der Geburtsvorbereitung, in der aktiven Geburtshilfe oder im Wochenbett, die Arbeit ist genauso individuell und abwechslungsreich wie Mutter und Kind.
Übrigens: Der Beruf der Hebamme (m/w/d) wird größtenteils von Frauen ausgeübt, aber auch Männer können diesen Beruf erlernen. Vor 2020 wurden männliche Hebammen "Entbindungspfleger" genannt. Seit 1. Januar 2020 heißen männliche Berufsangehörige auch Hebamme.
Wichtige Eigenschaften für die Arbeit als Hebamme
Gute Hebammen sind Organisationstalente. Die Nachfrage der Mütter nach Unterstützung sowie der spontane Ruf aus dem Kreißsaal erfordern eine strukturierte Arbeitsweise. Die Bereitschaft, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu arbeiten ist unabdingbar. Ebenso sollten Empathie und Einfühlungsvermögen keine Fremdwörter sein. Wer den Beruf ausübt, der sollte auch unter Zeitdruck gewissenhaft und verantwortungsbewusst handeln und arbeiten können, da man in diesem Beruf gleichzeitig für zwei Leben die Verantwortung trägt.
Beschäftigungsbetriebe
Hebammen und Entbindungspfleger finden Beschäftigung in erster Linie
- in geburtshilflichen Abteilungen von Krankenhäusern
- in Hebammenpraxen, in Geburtshäusern
- als freiberufliche Hebammen
Arbeitsorte
Hebammen und Entbindungspfleger arbeiten
- in Praxis- und Büroräumen
- in Kreißsälen und Entbindungsräumen
- auf Schwangeren-, Wochen-, Säuglingsstationen
- in Patienten- und Säuglingszimmern
- in Gymnastikräumen
- in Privatwohnungen
- in den Räumen sozialer oder öffentlicher Einrichtungen und Institutionen
Die Ausbildung im Überblick
2019 wurde in Deutschland das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung verabschiedet, das ein duales Studium vorsieht. Seit dem 1.Januar 2020 gilt demnach, dass ein Bachelorstudium die Voraussetzung für den Hebammenberuf ist. Die Voraussetzungen für die Zulassung zum Hebammenstudium sind die allgemeine Hochschulreife, das Fachabitur oder eine abgeschlossene Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w/d) sowie in vielen Fällen zusätzlich ein Praktikum über mindestens vier Wochen im Gesundheitsbereich.
Für die klassische schulische Hebammenausbildung gibt es bis Ende 2022 eine Übergangsfrist: Hebammenschulen dürfen bis zum 31.12.2022 noch Kurse anbieten. Die Ausbildungen an einer Berufsfachschule, die vor dem 31.12.2022 begonnen wurden, müssen bis zum 31.12.2027 beendet werden. Voraussetzung für die Hebammenschule ist die mittlere Reife.