Im Interview: Unsere Mitarbeiterin Anita Rudolf

Betreuungskräfte stehen Pflegeheimbewohnern für Gespräche über Alltägliches und ihre Sorgen zur Verfügung. Sie sollen ihnen durch ihre Anwesenheit Ängste nehmen sowie Sicherheit und Orientierung vermitteln. Zu den Aufgaben einer Betreuungskraft gehören die Unterstützung und Motivation bei Alltagsaktivtäten wie malen und basteln, kochen und backen, die Begleitung von Besuchen sowie Aktivitäten außerhalb der Einrichtung oder ein einfühlsames Gespräch.

Mit Fingerspitzengefühl und viel Geduld

Anita Rudolf gehört seit Mai 2018 zum P-Werk Team und arbeitet derzeit als Betreuungskraft auf der Demenzstation der Diakonie.Was ihr an ihrem Beruf gefällt, was das Besondere an der Betreuung dementer Menschen ist und was Sie an Ihrer Arbeit besonders schätzt, erzählt Anita Rudolf im Interview.

Frau Rudolf, erzählen Sie uns doch bitte ein bisschen über sich bzw. Ihren Werdegang.

Vor 10 Jahren absolvierte ich eine Ausbildung als Fachkraft in der Betreuung von Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten. Seither bin ich als Betreuungskraft tätig.

Wie sind Sie zum P-Werk gekommen?

Derzeit bin ich auf der Suche nach dem passenden Arbeitsumfeld. Die Arbeit beim P-Werk ermöglicht es mir, unterschiedliche Einrichtungen anzuschauen und auszuloten, wo es am besten für mich passt.

Die Arbeit im Pflegebereich ist kein Zuckerschlecken – was motiviert Sie, dabei zu bleiben?

Als Betreuungskraft zu arbeiten, bedeutet für mich, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen, die meinen Fähigkeiten entspricht. Das ist mir wichtig.

Wie ist es für Sie, demente Menschen zu betreuen?

Im Rahmen meiner Berufstätigkeit habe ich sowohl mit Menschen im Wachkoma als auch mit psychisch- und suchtkranken Menschen, geistig Behinderten und mit Menschen in der Demenz gearbeitet. Demente Menschen benötigen mehr Pflege als andere Klienten. Die Arbeit ist kniffliger, denn demente Menschen drücken ihre Gefühle anders aus als Menschen ohne Demenz. So muss ich oftmals an ihrer Mimik und ihren Gesten erkennen, ob sie traurig sind oder Schmerzen haben. Da braucht man viel Einfühlungsvermögen.

Können Sie uns bitte einen kleinen Einblick in Ihre tägliche Arbeit geben?

Zu Arbeitsbeginn erfolgt täglich eine Bestandsaufnahme des Zustandes der zu Betreuenden. Danach gestalte ich Gruppenbetreuungen sowie Einzelbetreuung je nach Bedarf. Musizieren, Singen, gestalterisches Schaffen, Filmvorführungen, basale Stimulation, Erinnerungsarbeit um nur einige wenige zu nennen. Jahreskreisfeste planen und umsetzten sowie auch tägliche Validation, um z.B. Ängste zu nehmen, gehören darüber hinaus zu meinen Aufgaben.

Was ist das Besondere am Umgang mit Demenzkranken?

Bei der Betreuung dementer Menschen wird man täglich mit neuen Situationen konfrontiert. Man muss mit den Gefühlen und der eigenen Welt, in welcher die dementen Patienten leben, umgehen können. Wenn die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen schwinden, funktionieren alle anderen Sinneswahrnehmungen meist wieder mehr. Das macht meinen Arbeitsalltag sehr spannend.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit besonders?

Besonders schön und berührend empfinde ich, dass der Verstand nichts mehr deckelt und es so zu wunderbar authentischen Augenblicken kommt, die sehr echt sind.

Was schätzen Sie an einer Beschäftigung über Zeitarbeit und was gefällt Ihnen speziell am P-Werk?

Für mich ist es von großem Vorteil, einen sicheren Arbeitsvertrag zu haben und dennoch Einblicke in verschiedene Einrichtungen zu erhalten. Beim P-Werk fühle ich mich respektiert und rundum gut aufgehoben.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Ich wandere, male, lese und schneidere gerne. Außerdem meditiere ich seit 20 Jahren.

Haben Sie einen besonderen Wunsch für die Zukunft?

Ja, doch ?! Ich wünsche mir Wertschätzung für alle Menschen.

Frau Rudolf, herzlichen Dank für Ihre Antworten und weiterhin alles Gute!

Foto: privat
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