Ob Hund oder Katze, Hase oder Hamster – Tiere haben einen positiven Einfluss auf Menschen. Tierische Begleiter machen glücklicher, gesünder und sozialer, belegen zahlreiche Studien.
Welche Möglichkeiten es gibt, Tiere in die Pflege einzubinden?
Wie pflegebedürftige Menschen und Tiere zusammenkommen, kann unterschiedliche Formen annehmen:
- Speziell geschulte Therapietiere, oft Hunde,besuchen die Pflegeeinrichtung zu vereinbarten Terminen.
- Tiere leben dauerhaft in der Pflegeeinrichtung. Ihre Versorgung wird hauptsächlich vom Pflegepersonal sichergestellt und Bewohner können sich nach Belieben um sie kümmern.
- Das Pflegepersonal bringt eigene Haustiere nach Absprache mit zur Arbeit. Bewohner können sich mit den Tieren beschäftigen,ohne sich um ihre Versorgung kümmern zu müssen.
- Bewohner bringen beim Einzug ihr eigenes Haustier mit und sind primär für dessen Versorgung verantwortlich. Die Möglichkeit das Haustier mitzubringen, erleichtert den Schritt in den neuen Lebensabschnitt.
Die richtige Wahl treffen
Die Auswahl des Tieres spielt eine wichtige Rolle und sollte daher an die Fähigkeiten und Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen bzw. Senioren angepasst werden:
Bei einem Hund ist beispielsweise der Aufwand wesentlich höher ist als bei einer Katze. Wenn Bewohner überwiegend bettlägerig und größtenteils unselbstständig sind, sollte von einem Hund abgeraten werden. Ist dies nicht der Fall, kann ein Hund in Betracht gezogen werden – in einem Pflegeheim oder auch zuhause mit ambulanter Unterstützung. Denn Hunde erhalten die Mobilität!
Katzen sind generell pflegeleichte Tiere und in ihrer Haltung weniger anspruchsvoll als Hunde, trotzdem können sie durch ihre Neugierde zum Störfaktor werden.
Käfigtiere, wie beispielsweise Vögel, Meerschweinchenoder Kaninchen sind hingegen pflegeleichter weil sie weniger Auslauf brauchen und in ihrer Haltung unkompliziert sind. Sie sind besonders für Patienten geeignet, die in ihrer Mobilität und ihrer kognitiven Fähigkeit schwer eingeschränkt sind. Dasselbe gilt auch für Fische, diese haben zudem durch ihre langsamen Schwimmbewegungen eine beruhigende Wirkung auf Menschen.
Vor- und Nachteile von Tieren in der Pflege
Wissenschaftliche Studien haben die positiven Effekte von Tieren auf ältere und pflegebedürftige Menschen belegt. Diese entstehen nicht nur beim Einsatz speziell geschulter Therapietiere, sondern generell durch Tiere im Senioren- oder Pflegeheim.
Vorteile im Überblick:
- Tiere wirken beruhigend und schaffen eine entspanntere Atmosphäre.
- Tiere sind ein Kommunikationsanlass und fördern so soziale Interaktionen.
- Tiere kommunizieren ohne Worte. Auch Menschen, die nicht mehr richtig sprechen können und demenziell veränderte Personen können mit Tieren in Kontakt treten.
- Tiere steigern die Aktivität und helfen bei derTagesstrukturierung.
- Tiere erleichtern die Eingewöhnung in eine neue Umgebung und wirken der Vereinsamung entgegen.
- Tiere können die Selbstständigkeit erhöhen.
- Tiere geben Pflegebedürftigen und Heimbewohner das Gefühl gebraucht zu werden und stärken dadurch gleichzeitig ihr Selbstwertgefühl.
- Zusammen mit dem Pflegepersonal können Haustiere, vor allem bei Demenzkranken, Wärme und Lebensfreude verbreiten und ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Zu den Nachteilen zählen:
- Tiere verursachen zusätzlichen Aufwand für das Pflegepersonal.
- Ein Teil der Bewohner könnte sich durch das Tier gestört fühlen.
- Gesundheitliche Risiken, wie Allergien,Verletzungsgefahren
- Der Hygienefaktor spielt bei älteren und kranken Menschen eine besonders große Rolle.
- Zusätzlichen Kosten für Futter, Haltungs- undTierarztkosten
Einige private Pflegeheime setzen auf die therapeutische Wirkung von Tieren in der Pflege. Informationen erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse aber auch beim Tierschutzbund. Diese führen Listen von Einrichtungen, in denen Haustiere das tägliche Pflegeprogramm auffrischen.